Schild­drüsen­diagnostik

Schilddrüsen-Diagnostik

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Untersuchungen: Schild­drüsen­diagnostik

Schilddrüsenerkrankungen zählen in Deutschland zu den Volkskrankheiten. Jeder dritte Erwachsene ist davon betroffen. Diese Ergebnisse stammen aus der „Pavillon-Studie”. An der weltweit größten Studie zur Erfassung von Schilddrüsenerkrankungen in der Bevölkerung, die in Deutschland durchgeführt wurde, nahmen 2001 bis 2002 knapp 100.000 Männer und Frauen ohne bekannte Schilddrüsenvorerkrankung teil.Das Ergebnis der Studie:

  • Jeder dritte Erwachsene hat krankhafte Veränderungen an der Schilddrüse, von denen er bisher nichts wusste.
  • Bei den über 45-Jährigen ist jeder Zweite erkrankt.
  • Jeder vierte Erwachsene hat Knoten in der Schilddrüse.
  • Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.

Die Symptome einer Schilddrüsenfehlfunktion sind mannigfaltig und werden oft falsch eingeschätzt, was zu Fehldiagnosen und unwirksamen Behandlungen führt. In den richtigen Händen lassen sich Schilddrüsenerkrankungen heute jedoch gut erkennen und behandeln.

Symptome der Überfunktion sind:

  • Zittern, Nervosität, Reizbarkeit, Rastlosigkeit, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
  • Knochenschwund
  • Hoher Blutdruck, kräftiger Puls und schneller Herzschlag (Herzrasen), Herzrhythmusstörungen
  • Gewichtsverlust trotz guten Appetits
  • Warme, feuchte Haut, Schweißausbrüche, Wärmeunverträglichkeit
  • Durchfall
  • Muskelschwäche, Muskelschmerzen
  • Menstruationsstörungen, Verminderung von Libido und Potenz
  • teigige Unterschenkelschwellungen (Myxödeme) bei der sogenannten Basedowschen Krankheit
  • Augensymptime als Folge der Basedowschen Krankheit, Dazu gehören Tränenfluss, Fremdkörpergefühl, Lichtscheu, Druckgefühl (manchmal auch schmerzhaft), Rötung der Augenbindehaut, Lidschwellung, Hervortreten der Augen (Exophthalmus) und Sehstörungen (Doppelbilder)

Symptome der Unterfunktion sind:

  • Leistungsabfall: Müdigkeit und gesteigertes Schlafbedürfnis
  • Antriebsarmut
  • Verlangsamung
  • Depression
  • Konzentrationsstörungen
  • Desinteresse
  • Kälteempfindlichkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Verstopfung (Obstipation)
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • kühle, trockene, schuppige, blassgelbe Haut
  • brüchiges, strohiges Haar
  • brüchige Nägel
  • raue, heisere Stimme
  • Gewichtszunahme (verringerter Grundumsatz)
  • verlangsamter Herzschlag (Bradykardie)
  • frühzeitig einsetzende Arterienverkalkung (Arteriosklerose) aufgrund erhöhter Cholesterienwerte
  • Zyklusstörungen (bei Frauen)
  • Störungen der Fruchbarkeit, Libido und Potenz
  • abgeschwächte Muskeleigenreflexe

In der Regel wird die Indikation für eine Schilddrüsenuntersuchung vom Hausarzt gestellt. Dieser kann z.B. durch Auffälligkeiten in der Blutuntersuchung, bei Beschwerden im Halsbereich, bei einer Schwangerschaft oder unerfülltem Kinderwunsch, bei Auftreten der oben genannten Symptome eine genauere Untersuchung der Schilddrüsenfunktion verlassen. Schwellungen am Hals oder zunehmende Schluckbeschwerden müssen untersucht werden. Auch bei Depressionen oder Hyperaktivitätssyndrom sollte die Schilddrüse abgeklärt werden.

Weiterführende Informationen:

Wie wird die Schilddrüse untersucht?

Es gibt eine Reihe an Untersuchungsmethoden, die eine Fachklinik zur Untersuchung der Schilddrüse vorhält. Die Auswahl und Reihenfolge der speziellen Schilddrüsendiagnostik richtet sich nach der Fragestellung des Hausarztes, den Beschwerden, den Begleiterkrankungen, der bereits verordneten Medikation, und den Voruntersuchungen. Fast immer ist ein Labortest und eine Ultraschalluntersuchung erforderlich.

Was muss ich zur Untersuchung mitbringen?

Einen gültigen Überweisungsschein. Termine zur Schilddrüsen-untersuchung können Sie unter 04141 / 604 – 454 vereinbaren. Falls erst kürzlich bei einer Blutuntersuchung auch Ihre Schilddrüsenwerte ermittelt wurden, bringen Sie diese bitte auch mit.

Was sind heisse oder kalte Knoten?

Die Frage, ob es sich um heiße oder kalte Knoten handelt, kann durch ein sogenanntes Schilddrüsen-Szintigramm beantwortet werden. Hierfür wird eine winzige Menge einer schwach radioaktiven Substanz in die Armvene gespritzt. Diese Substanz verhält sich wie Jod und wird aktiv in die Schilddrüse transportiert. Dort reichert sie sich unterschiedlich stark in einzelnen Schilddrüsenbereichen an. Heiße Knoten sind überaktiv und nehmen mehr von der Substanz auf.

"Heißer" Knoten rechts. Restschilddrüse speichert nicht.

“Heißer” Knoten rechts

Im Szintigramm sind diese überaktiven, stärker angereicherten Bereiche deutlich zu erkennen. Kalte Knoten sind hormonell inaktiv oder nur schwach aktiv. Sie nehmen nur wenig oder meistens nichts von der schwach radioaktive Substanz auf und sind im Szintigramm als Aussparung zu erkennen. Mehr dazu unter Schilddrüsen-Szintigraphie.

Schilddrüse mit kaltem Knoten li, mit einem Kreis eingezeichnet

Schilddrüse mit kaltem Knoten li, mit einem Kreis eingezeichnet

Was ist Schilddrüsenkrebs?

Es gibt vier verschiedene Schilddrüsenkrebs-Typen, die von unterschiedlichen Gewebezellen der Schilddrüse ausgehen können:
Unter den bösartigen Schilddrüsentumoren kommt das papilläre Karzinom am häufigsten vor, gefolgt vom follikulären Karzinom. Das anaplastische Karzinom sowie das medulläre- beziehungsweise C-Zell-Karzinom treten sehr selten auf. Die Unterscheidung ist durch eine feingewebliche Untersuchung (Histologie) möglich.

 Wie bei vielen Erkrankungen sind auch bei Schilddrüsenkrebs die Ursachen noch nicht restlos aufgeklärt. Es sind jedoch einige Faktoren bekannt, die eine Entstehung von Schilddrüsenkrebs begünstigen: In Gebieten mit Jodmangel ist das Risiko, von Kropferkrankungen (sog. Struma) erhöht und dies gilt als Risikofaktor für Schilddrüsenkarzinome. Auch ionisierende Strahlen können an der Entwicklung von Schilddrüsenkarzinomen beteiligt sein.

 

 

Ist Schilddrüsenkrebs erblich?

In den meisten Fällen gibt es kein erhöhtes Risiko, jedoch sind für einige Formen des Schilddrüsenkrebs Genmutationen bekannt, die ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Schilddrüsenkrebs darstellen. Das Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken ist, wenn keine speziellen Risiken vorliegen, im Vergleich zu anderen Tumoren eher gering wie die folgende Aufstellung von Krebsneuerkrankungen zeigt:

Krebsstatistik

Der prozentuale Anteil von Schilddrüsenkrebs an der Gesamtzahl der Krebsneuentdeckungen liegt für Männer bei circa 0,9 % bei Frauen bei 1,8 %.

Anhand von Studien wird geschätzt, dass in der Bundesrepublik – über alle Alterstufen und über die Geschlechter gemittelt – eine Schilddrüsenkrebshäufigkeit von 6 Karzinomerkrankungen auf 100.000 Einwohner anzunehmen ist. Im Alter steigt die Zahl der Schilddrüsenkarzinome, sodass bei den über 70-jährigen ein Auftreten pro 100.000 Einwohner von 11 Fällen bei Männern und 17 bei Frauen anzunehmen ist [Tumorregister München]. Das bedeutet, dass nur circa jeder 4.000ste Schilddrüsenknoten bösartig ist.

Ist Schilddrüsenkrebs heilbar?

Die Heilungschancen hängen von vielen Variablen ab, unter anderem dem Zeitpunkt der Entdeckung, dem Gewebetyp und der Entdeckung von Tochtergeschwülsten. Patienten mit einer bösartigen Schilddrüsenerkrankung haben allgemein eine gute Heilungschance. Das Grundgerüst der Therapie stellt immer die Schilddrüsenoperation dar. Daran schließt sich je nach Erkrankungsstadium die Planung einer individuellen Therapie sowie ein auf den speziellen Fall abgestimmtes Nachsorgekonzept an.

Wie werden bösartige Schilddrüsenerkrankungen in der Klinik Dr. Hancken behandelt?

In der Klinik Dr. Hancken werden auch bösartige Schilddrüsenerkrankung behandelt

Die Nachbehandlung nach der Operation sowie die Nachsorge werden in der Klinik Dr. Hancken durchgeführt. Stellen Sie sich so bald wie möglich nach der Operation bei uns vor, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Unsere Therapiestation ist einer der größten in Deutschland und unsere Erfahrung mit Radiojodtherapien geht bis in die 50er Jahre zurück. Dr. Wilhelm Hancken, der Begründer der Klinik Dr. Hancken, hat 1954 als erster Arzt in Niedersachsen die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen mit Isotopen eingeführt.